Monatswort Dezember

Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung, dass ich hineingehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott. auf der Harfe danke, mein Gott.

Psalm 43, 3-4

Zur Zeit, als die Söhne Korach die Psalmen 42 und 43 schrieben, waren die fröhlichen Wallfahrten zum Heiligtum in Jerusalem nur noch Erinnerung. Nun aber lebten sie in der Fremde unter Menschen, die andern Göttern dienten und sich über ihren Glauben lustig machten: „Wo ist nun dein Gott?“, (Psalm 42,4).

Doch eines stand für sie fest: Diese Zeit muss und wird vorübergehen! Gott wird Sein Licht und Seine Wahrheit senden und uns wieder in Seine unmittelbare Gegenwart zurückholen! Vor Seinem Altar werden wir wieder fröhliche Loblieder singen!

Nach siebzigjähriger babylonischer Gefangenschaft wurde dieses Anliegen ein erstes Mal erfüllt, als unter dem Perserkönig Kyrus die Juden nach Jerusalem zurückkehren und ein Gotteshaus bauen durften.

Vor zweitausend Jahren aber kamen das Licht und die Wahrheit Gottes in Jesus Christus persönlich in das Dunkel dieser Erde (vgl. Johannes 8,12;14,6). Alles, was uns von Gott trennte und unsere Gemeinschaft Ihm verhinderte, hat Er am Kreuz überwunden! Der Vorhang im Tempel ist zerrissen; und durch Jesu Blut haben wir, die an Ihn glauben, die Freiheit, in Gottes unmittelbare Nähe zu treten (Lukas 23,45; Hebräer 10,19). Nutzen wir sie auch – mit Freude und Jubel; denn in Jesus Christus ist „allem Volk grosse Freude widerfahren“, (Lukas 2,10).

Sind wir nun als gläubige, wiedergeborene Gotteskinder immer in dieser Freude? Dumme Frage! Jedes kann eine Zeit erleben, in der Gott fern und unbeiligt scheint und die Freude an Ihm bis auf den Nullpunkt gedämpft ist. Dann müssen wir rufen: „Herr, lass jetzt dein Licht und deine Wahrheit, die du schon längst gesandt hast, mein Innerstes durchströmen. Und danke, dass Dein Heiliger Geist mich in alle Wahrheit leitet und mir die Augen wieder ganz auf meinen Herrn Jesus Christus lenkt!“

Noch einmal wird Gottes Licht und Wahrheit auf diese Erde kommen. Nicht mehr um Sünde zu sühnen – das hat Jesus ein für alle Mal erledigt  – sondern uns, die auf Ihn warten, zum Heil (Hebräer 9,26-28). Dabei wird er in einem ersten Schritt uns bis in die Wolken entgegenkommen und Seine Gemeinde für immer in Seine Gegenwart entrücken (1. Thessalonicher 4,16-18). Später aber wird Er Seinen Fuss nochmals auf diese Erde setzen und Sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit sichtbar aufrichten! Wie herrlich das doch sein muss, wenn das geistliche Dunkel, das die Völker bedeckt, vom Licht verschlungen wird! Und wenn die Lüge der Wahrheit Gottes weichen muss!

Da kann man wirklich nur beten: „Sende dein Licht…“, oder anders ausgedrückt:

„Amen! Komme bald Herr Jesus!“

(Offenbarung 22,20)

 

Emanuel Keller